Drei Tage wandern auf dem Pfälzer Weinsteig

Servus!

Willkommen zu diesem neuen Blogbeitrag. Vor kurzem hatte ich mal wieder ein verlängertes Wochenende frei und wollte die Zeit mit aktiver Entspannung genießen. Ich liebe wandern und bin auch oft unterwegs, aber eine mehrtägige Tour habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Also entschied ich mich die Tage dafür zu nutzen.

Die Pfalz mit ihren charmanten Orten und den vielen Weingütern stand schon länger auf meiner Liste, weswegen ich mich für den Pfälzer Weinsteig entschieden habe. Der Fernwanderweg führt in 11 Etappen durch die Region. Ich habe mich für die Etappen 3 bis 5 entschieden, von Bad Dürkheim bis Sankt Martin.

Das die Wahl auf diesen Fernwanderweg fiel lag auch daran, dass der Weg gut ausgeschildert ist und die Infrastruktur entlang des Weges wirklich sehr gut ist. Du kannst also ohne Probleme auch unterschiedliche Etappen und Startorte nach deinen Vorlieben auswählen und findest überall Übernachtungsmöglichkeiten.

Tag 1: Bad Dürkheim nach Deidesheim

Etwas überraschend ging es von Bad Dürkheim aus, direkt in den Wald und ins Gebirge. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Nach meiner Vorstellung vom Pfälzer Weinsteig, sah ich mich eigentlich eher durch die Weinberge schlendern und nicht durch den Wald. Anscheinend kam es aber anders. „Auch gut“ dachte ich mir und bin einfach losgelaufen auf dieser ersten Etappe. Und was soll ich sagen: der Weg war wirklich schön!

Der Weg durch den Wald ist sehr abwechslungsreich und der Wald auch optisch sehr ansprechend. Zwischendurch ging es auch immer wieder ganz schön bergauf und man hatte traumhafte Ausblicke.

Nach etwa der Hälfte der Strecke erreichte ich auch eines meiner Highlights auf dieser gesamten Tour: die Wachtenburg bei Wachenheim. Von der Burg aus hast du einen traumhaften Ausblick über die Region – perfekt für eine Pause mit einem ersten Glas Wein und einem kleinen Snack aus der Burg-Gastronomie. Gestärkt und erholt ging es danach weiter.

Auch der Zielort Deidesheim ist ein absolutes Highlight! Deidesheim besticht mit einem sehr alten und sehr schönen Ortskern. Die Gebäude bestehen größtenteils aus mittelalterlichem Fachwerk. Und mit dem Sonnenschein hatte der ganze Ort auf mich irgendwie den Flair eines kleinen verschlafenen italienischen Ortes. Ich habe mich sofort wohlgefühlt.

Ein gelungener erster Tag!

Tag 2: Deidesheim nach Neustadt

Der zweite Wandertag war nach dem schönen Auftakt meiner Meinung nach leider etwas enttäuschend. Die Strecke von Deidesheim nach Neustadt empfand ich als recht unspektakulär.

Auch hier ging es nach dem Start sofort in den Wald hinein. Dieser war leider nach dem gestrigen Tag doch etwas eintöniger und weniger abwechslungsreich. Viel gesehen habe ich nicht, was mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.

Die Etappe war auch definitiv die anstrengendste und schwerste Etappe, die ich gemacht habe. Es ging von Anfang an ziemlich steil bergauf und leider wurde man für die Mühen oben nicht mit einem traumhaften Ausblick belohnt.

Auch der Zielort Neustadt konnte mich nicht so begeistern wie Deidesheim. Insgesamt also nicht mein liebster Abschnitt des Pfälzer Weinsteigs.

Tag 3: Neustadt nach Sankt Martin

Am dritten Tag bin ich nur bis zum Hambacher Schloss auf dem Pfälzer Weinsteig gewandert. Zum Glück war der Wald und die Wege auf diesem Abschnitt wieder deutlich abwechslungsreicher und spannender als noch am Vortag. Das Hambacher Schloss bot zudem einen hervorragenden Ort für eine Pause und man hatte einen weiten Blick über die Weinberge und die kleinen Weindörfer. Ein spektakulärer Anblick bei einer Weißweinschorle!

Allerdings muss ich zugeben, dass ich an diesem Punkt echt keine Lust mehr hatte, weiter auf dem offiziellen Weg durch den Wald zu gehen. Kurzerhand habe ich die Route also geändert. Statt weiter durch den Wald zu wandern, bin ich vom Schloss abgestiegen und auf eigene Faust durch die Weinberge Richtung Sankt Martin gelaufen. Und genau das war’s, was ich mir von Anfang an vorgestellt hatte: Rebstöcke, Sonne, kleine Wege zwischen den Feldern und hier und da ein Blick auf ein verträumtes Weindorf.

Sankt Martin selbst ist ein kleines Örtchen mit ein paar Lokalen, einigen sehr schönen alten Gebäuden und vielen Weingütern. Bei einem Pfälzer Saumagen, einem Glas Riesling und dem Wissen, dass die geänderte Route genau das richtige für mich war, war der Abend in Sankt Martin für mich der perfekte Abschluss der Tour.

Als ich den Pfälzer Weinsteig rausgesucht hatte, hatte ich die traumhafte Vorstellung ich würde durch endlose Weinberge gehen und könnte immer mal wieder bei Weingütern anhalten und einkehren. Das ist zumindest auf den Etappen, die ich gelaufen bin nicht der Fall! Der Weg führt hauptsächlich über Waldpfade und an Weinbergen kommt man nur mit Glück vorbei. Die Tour ist als Weg insgesamt trotzdem sehr schön, ich hatte nur etwas anderes vorher erwartet. Dessen musst du dir bewusst sein, wenn du die Route selber gehst. Wenn du das aber im Hinterkopf behältst oder ab und zu kreativ von der Route abweichst, dann kannst du das Beste aus beiden Welten holen. Und die Orte sind wirklich größtenteils so, wie ich sie mir vorher vorgestellt habe. Die Region ist also auf jeden Fall einen Besuch wert!

Wenn du nicht mehrere Tage am Stück wandern willst, sondern nur eine Tageswanderung machen möchtest, dann würde ich dir die Etappe von Bad Dürkheim nach Deidesheim empfehlen. Die Strecke hat viele Highlights, ist sehr abwechslungsreich und mit 15km auch nicht zu lang wie ich finde. Und am Ende kannst du dich bei traumhafter Kulisse in Deidesheim mit einem Glas Wein für die Anstrengungen belohnen.

Bis zum nächsten Mal!

Simon

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